RÜCKBLICK: Ben Hodges an der EDS


Vortrag und Diskussion zur Ukrainekrise 

        
Als Baustein der EDS zum Thema Ukrainekonflikt besuchte uns am 10.05.2022 Ben Hodges, Generalleutnant a. D. der Streitkräfte der US-Army mit Oberbefehl über Europa. Begleitet wurde er von seiner Frau, der Historikerin Dr. Alexandra Schwarzkopf. Ziel der Veranstaltung war es, zum Ukrainekrieg ins Gespräch zu kommen. Es nahmen teil: Unsere 9. Klasse des Hauptschulzweiges, die Klasse 10d des Gymnasialzweiges, der Leistungskurs Politik und Wirtschaft von Herrn Struwe sowie der Geschichtsgrundkurs von Herrn Schönherr. Moderiert wurde die Veranstaltung von zwei Schülern des Politik- und Wirtschaftsleistungskurses, Ajdin Humkic und Jakob Glaser, die zu Beginn einen Einblick in die Biographie von Herrn Hodges gaben.

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Herr Hodges machte bereits früh deutlich, dass er den Austausch mit den jungen Menschen schätzt und ihn ihre Gedanken zur Ukrainekrise interessieren, weshalb er auch zu uns gekommen sei. Hodges analysierte die gestrige Militärparade Russlands zum 9. Mai und machte deutlich, dass diese in erster Linie der Sicherung der „Zustimmung“ in Russland selbst diente. Eine Eskalation im großen Stile sei bei diesem geschichtsträchtigen und instrumentalisierten Jahrestag nicht erfolgt. Herr Hodges teilte mit, dass es für die NATO eine wichtige Aufgabe sei, die Werte von Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Freiheit in der Ukraine zu verteidigen. Er sagte, dass es geostrategisch unabdingbar sei, Staaten, wie Nordkorea und China klar zu machen, welche massiven wirtschaftlichen Konsequenzen es für sie hätte, ihre Nachbarstaaten zu überfallen. Außerdem informierte er darüber, dass seit Jahren deutlich wurde, dass Putin diesen Krieg führen werde. Auf die Frage, wie er eine nukleare Bedrohung einschätze, teilte er mit, dass er diese Bedrohung sehr ernst nehme, dieses Szenario allerdings nicht für wahrscheinlich halte, da Putin kein „Wahnsinniger“ sei. Für den weiteren Verlauf des Krieges teilte er mit, dass die Ukraine voraussichtlich Russland auf die Grenzen von vor Kriegsbeginn zurückdrängen werde und möglicherweise sogar bis in die bereits seit Jahren völkerrechtswidrig besetzten Gebiete, den Donbas, Luhansk und der Krim. Für Putin sei der Beginn des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges wirtschaftlich, geostrategisch und innenpolitisch ein äußerst schwerer Fehler. Eine Bedrohung des russischen Staates durch die NATO schloss er kategorisch aus und teilte mit, dass es diese nie gegeben habe. Die territoriale Integrität und die Souveränität Russlands stünden und standen für die NATO nie zur Debatte. Diese Legende würde lediglich Russland schüren, um von inneren Problemen abzulenken und Zuspruch für den Angriffskrieg innerhalb der Bevölkerung zu bekommen. Die territoriale Integrität gelte im Übrigen ebenso für die Ukraine und sei für die NATO nicht verhandelbar. Das wiederum ist ein Fakt und keine Legende.

Das Interesse und die Begeisterung bei unseren Schülerinnen und Schülern waren groß und so wurde die Veranstaltung zu einem gelungenen Austausch zu diesem hoch aktuellen Thema.