März 2022
Herr Marc Lindenmeyer
Meine Erinnerungen an die Schulzeit an der Eichendorffschule und an meinen Abschluss im Jahr 2010 sind nur positiv behaftet.
Die Oberstufenzeit war für mich eine neue Ära, in der ich das Glück haben durfte, neue Leute kennenzulernen. Sowohl Mitschüler als auch Lehrer. Ebenso bekam ich die Gelegenheit, durch selbst gewählte Kurse und Lerninhalte, mich selbst nachhaltig zu prägen.
Dabei halfen mir auch einige Lehrer, an die ich heute noch sehr gerne zurückblicke - allen voran Frau Welly und Herr Fischer.
Weiterhin habe ich das Glück mittlerweile in Konstanz am traumhaften Bodensee gelandet zu sein. Zuvor hatte ich in Karlsruhe Architektur studiert und war 2015 zum Praktikum und letztlich 2018 zum Arbeiten in den Süden gezogen. In Konstanz durfte ich nun 2 Jahre in einem 1-durch-mich-2-Mann-Büro arbeiten und Erfahrungen sammeln. Nach dieser Zeit hat es mich nun nach St. Gallen in die Schweiz verschlagen, wohin ich seit November 2020 pendle und wo ich mich weiterhin der Architektur widme.
Im Beruf beschäftigen mich vor allem die Fragen: Wie wollen wir leben? Was macht unsere heutige Generation aus? Wie drückt sich dies in der Architektur tatsächlich aus? - Weniger in Formen und Design, sondern viel mehr in der Vermischung von öffentlich und privat, sowie dem Auflösen von Traditionen, bis hin zum Mehrgenerationenhaus.
Der Beruf des Architekten ist sehr vielfältig und dabei gefällt mir vor allem, dass man sich stets mit der Kultur und der Geschichte eines Ortes auseinandersetzt. Man überlegt was den Geist des Ortes (den genius loci) ausmacht, sodass ein neues identitätsstiftendes Gebäude entstehen kann. So spielen auch hierbei Erinnerungen eine tragende Rolle, die es gilt in etwas Zukunftsweisendes zu formen.
Eine Botschaft an alle Schülerinnen und Schüler möchte ich gerne weitergeben:
Meine Großtante, die mittlerweile 93 Jahre alt ist, meinte zu mir einmal:
„Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können“.
Ein Satz, der mir zu diesem Zeitpunkt sehr nahe ging. Doch so sehr wir manchmal in Erinnerungen schwelgen, seien sie positiv oder gar negativ, bin ich an dem Punkt angekommen nach vorne zu blicken und stets das Gute aus diesen Erinnerungen zu ziehen und weiterzumachen. Aufzustehen und weiterzumachen und dazu kann ich nur jeden ermutigen.