Schulkooperation: In diesen Schulen ist Musik drin

logo_presse_hk vom 13.03.2015

Am Mittwochabend haben die Schulkonferenzen beider Häuser gemeinsam getagt und die Chefs die aktualisierte Vereinbarung unterschrieben. Somit ist den Fischbachern ein Platz an der Oberstufe in Münster garantiert, zudem gibt es Absprachen bei Praktika, gemeinsame Ostercamps und Skifreizeiten.

Sie gehen getrennte Wege und machen doch gemeinsame Sache: Die Eichendorffschule (EDS) und die Gesamtschule Fischbach (GSF) haben jetzt ihren Kooperationsvertrag erneuert. Das soll auch künftig weiterhin jedes Jahr einmal passieren. Am Dienstagabend unterzeichneten die Leiter Stefan Haid (EDS) und Alfred Harnischfeger (GSF) die eigens dafür angefertigten Urkunden. Zuvor hatten die Schulkonferenzen beider Häuser gemeinsam zum Kennerlernen getagt, anschließend jeweils getrennt in den Räumen der Münsterer Gesamtschule.

Aus der Geschichte lernen

„Wenn es Fischbach gut geht, dann geht es auch der Eichendorffschule gut“, bringt Haid die Zusammenarbeit auf den Punkt. Natürlich seien die beiden Kelkheimer Einrichtungen auch Konkurrenten im Werben um neue Fünftklässler, „aber wir fechten uns nicht die Schüler ab“, stellt Haid klar. „Ich möchte in Fischbach eine stabile Schule haben“, sind dem erst gut zwölf Monate amtierenden EDS-Chef die Ereignisse der vergangenen Jahre längst bekannt: Damals litt die Fischbacher Staufen-Schule unter stark rückläufigen Zahlen und hätte fast geschlossen werden müssen. Die EDS nahm sie im Jahr 2006 als Dependance unter ihre Fittiche. In Fischbach ging es stetig bergauf und seit Sommer 2013 ist das Haus wieder eigenständig.

„Ja, ich denke, es war der richtige Schritt“, sagt Haid zur Trennung. Hier in Münster die EDS mit 1150 Schülern, wobei die Tendenz im Sommer zu einer Steigerung geht (Haid: „Es ist zu merken, dass wir wieder zulegen), dort die GSF mit nun immerhin auch wieder gut 500 Mädchen und Jungen. Haid freut sich über „zwei Schulen, die intensiv zusammenarbeiten“ und sieht es als seltenes Beispiel, dass durchaus Schule machen könnte.

Für GSF-Leiter Harnischfeger ist die Vereinbarung ebenfalls „ein Signal nach außen“, dass Fischbacher Schüler an die GSF gehen sollten und das Haus „familiär“ bleibe. Auch Harnischfeger ist gut ein Jahr in Verantwortung. Nach sich beide Häuser „freigeschwommen“ hätten, könne das „geduldige Papier mit Leben gefüllt“ werden. Das anzustoßen, sei Aufgabe der Schulleitung, die sich regelmäßig trifft. Zudem regt Harnischfeger an, dass auch die Schulkonferenzen einmal im Schuljahr gemeinsam tagen. Er sieht die Kooperation grundsätzlich als gute Möglichkeit, „inhaltlich, fachlich und organisatorisch“ zusammenzuarbeiten. Ein Beispiel: Wenn ein Schüler größere Probleme habe, sei ein Wechsel durchaus zu diskutieren. „Ein anderes Umfeld und andere Leute“ könnten da oft einiges bewirken, weiß er.

Lehrer-Austausch

Doch wo genau arbeiten EDS und GSF zusammen? Das wurde aktualisierten Vereinbarung noch einmal untermauert:

Allen Schülern der GSF wird ein Platz an der Oberstufe der EDS garantiert. Als zweite, neue Fremdsprache ist Spanisch zu wählen.

Eine Teilabordnung der Lehrer beider Schulen an der andere Haus ist möglich. Das werde in wenigen Fällen auch noch praktiziert, sei aber inzwischen kein Problem mehr wie vor zwei Jahren bei einer regelmäßigen Pendelei vieler Pädagogen, weiß Haid. Gerade GSF-Lehrer hätten die Chance, in Münster an der Oberstufe zu unterrichten.

Die Musik bleibt ein Schwerpunkt. So kümmert sich der Förderverein der EDS weiterhin um beide Schulen. Die GSF-Musiktalente soll durch eine entsprechende Stundenplangestaltung die Chance haben, zum Beispiel in der Orchester-AG der EDS mitzuspielen.

Auf Skifahrt nach Südtirol gehen die Stufen 8 weiterhin gemeinsam.

Es soll Terminabsprachen bei den Praktika geben, damit sich die Schüler beider Häuser nicht gegenseitig die Plätze wegnehmen.

Beide Schulen bereiten in einem gemeinsamen Ostercamp junge Leute auf ihre Abschlussprüfungen vor.

Der Umgang bei Nichtversetzung ist identisch: Die Wiederholer sollen grundsätzlich an ihrer Schule bleiben und nicht wechseln. Allerdings gibt es begründete Ausnahmefälle bei einem gleichzeitig notwendigen Wechsel von G 8 zu G 9 an der GSF.

Beide Häuser laden sich gegenseitig zu Konferenzen und Veranstaltungen ein. Wichtige Termine wie ein Schulfest sollen koordiniert werden. Die Leitungen beider Schulen haben einen monatlichen Jour fixe.

(wein)