Schülerfirma peppt alte Glasflaschen und Bücher auf

logo_presse_hk vom 25.11.2016

Kreative Ideen fürs Bad

Beim „Tag der offenen Tür“ der Eichendorffschule stellte sich das Team vor, am Wochenende ist beim Weihnachtsmarkt in Fischbach die Bewährungsprobe.

Weil man am besten in der Praxis lernt, wie Wirtschaft tickt, fördert das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln schon seit über 20 Jahren bundesweit die Gründung von Schülerfirmen. Ziele der Programme sind Berufsorientierung, der Erwerb von Schlüsselqualifikationen, die Förderung der Ausbildungsfähigkeit und der Berufschancen von Jugendlichen sowie die Vermittlung von Wirtschaftswissen durch das praktische Handeln im Rahmen der Schülerfirmen. Zum dritten Mal ist nun auch schon die Eichendorffschule dabei. Die aktuelle Schülerfirma-AG heißt in diesem Schuljahr „Bavolution“. Sie möchte im Landeswettbewerb und vielleicht sogar im Bundeswettbewerb punkten.

Bavolution 11-2016

Nina, Luisa, Nika, Mariefee, Lina, Adrian und Jonathan sind einige der cleveren Köpfe von „Bavolution“.

Beutel und Kochbuch

Nach Stoffbeuteln aus alten Jeans mit „Wallaby“ und einem Kochbuch-Projekt „Recigees“ mit Flüchtlingen stehen noch bis zu den Sommerferien ausgediente, dekorative Glasflaschen wie beispielsweise von Smoothies sowie im Digital-Zeitalter uninteressant gewordene alte Schinken aus Büchereien im Fokus. Aus den Glasflaschen, die sonst im Müll landen würden, machen die zwölf Mädchen und drei Jungs aus der Oberstufen-Einführungsphase in der zehnten Klassenstufe im Rahmen ihrer AG originelle Seifenspender fürs Bad. Die ausgedienten Bücher werden ebenfalls im Rahmen des „Upcycling“-Gedankens dagegen im Inneren ausgehöhlt oder fein säuberlich ausgesägt, mit speziellem Deko-Kleber gegen die Feuchtigkeit im Bad geschützt dienen sie dann als Utensilien-Boxen für Haarspangen und ähnliches Kleinzeug. Genutzt werden kann das Produkt aber auch als außergewöhnliches Schmuckkästchen. Die Prototypen konnte das Team von „Bavolution“ erstmals interessierten Besuchern an ihrem Stand beim „Tag der offenen Tür“ der Gesamtschule durchaus überzeugend schmackhaft machen.

„Der Name ,Bavolution’ ist aus den beiden englischen Wörtern ,Bath’ für Bad und ,Evolution’ entstanden“, erklärt Luisa Mansky dem Kreisblatt. Die Vorstandsvorsitzende der Schülerfirma hatte zu Beginn dieses Schuljahres zusammen mit den anderen Schülern der AG bei Familie und Freunden 90 Aktien im Wert von je 10 Euro verkauft, um das Startkapital für „Bavolution“ zusammenzubekommen. Schließlich soll die Firma wie ihre zwei Vorgänger richtiges Geld verdienen, das am Ende wieder für einen guten Zweck gespendet werden soll. Die 15 hoch motivierten Schüler haben dafür mit der „German Toilet Organisation“ auch schon eine Stiftung ausgeguckt, die in Indien den Bau von Schülertoiletten finanziert.

Optimierung

Aber zunächst müssen die Firmenchefin und die anderen Vorstandsmitglieder samt Mitarbeitern erst einmal kräftig in die Hände spucken und jede Menge produzieren, um an diesem Wochenende zunächst genügend Seifenspender und Utensilienboxen auf dem Fischbacher Weihnachtsmarkt zum Kauf anbieten zu können. Danach will „Bavolution“ auch ortsansässige Geschäfte von ihren Produkten überzeugen. An der Optimierung arbeiten sie noch weiter, um die Dinge auch in größerer Stückzahl im Internet anbieten zu können.

Visitenkarten und Accounts auf den gängigen Social-Media-Kanälen hat das Team der Eichendorffschule für dieses Ziel schon. „Durch das Projekt lernen die Schüler schneller und wesentlich besser etwas über die Wirtschaft, als wenn ich ihnen als Politik-- und Geschichtslehrer das im Unterricht nur erzählt hätte“, weiß Schulpate Roland Struwe, der auch die beiden vorhergehenden Schülerfirmen betreut hat.

(wom)