„Endlich nicht nur nach Vorschrift rechnen“

logo_presse_hk  vom 10.03.2015

In der Freizeit freiwillig Mathe-Aufgaben lösen? Was für viele Schüler unvorstellbar ist, begeistert Rechenkünstler beim „Tag der Mathematik“.

Geometrie, Analysis, Stochastik — das sind einige Begriffe, an die sich viele ehemalige und aktuelle Schüler mit Grauen erinnern. Nicht jedoch die Teilnehmer des „Tag der Mathematik“, der in den Einrichtungen der Computerfirma IBM in Sossenheim stattfand. „Endlich dürfen wir mal kreativ sein und müssen nicht nur nach Vorschrift rechnen“, freut sich Dylan Thurgood von der Main-Taunus-Schule in Hofheim. Begleitet von ihrer Lehrerin nehmen Dylan und drei andere Mitschüler, welche allesamt Mathe als Leistungskurs belegen, teil. Es geht darum, in mehreren Disziplinen wie Stochastik, Zahlentheorie und linearer Algebra als Gruppe sowie auch individuell sein Können zu beweisen.

Organisiert wird der Tag der Mathematik vom Zentrum für Mathematik (ZFM) bereits seit 1992. Ziel des ZFM ist es, verschiedene Formate aufzubauen, um ergänzende Bildung auf freiwilliger Basis zu liefern. Hierbei wendet man sich vordergründig an Kinder und Jugendliche, denen die Mathematik Freude bereitet und die ihr Wissen vertiefen möchten.

Wenn Mathe Spaß macht

Neben zahlreichen Sponsoren wird die Frankfurter Ausgabe des Tages der Mathematik von IBM gesponsert. Der Konzern möchte mit seiner Unterstützung naturwissenschaftliche Fächer wie Mathematik und Informatik fördern und Informationen über ein mögliches duales Studium präsentieren.

Im Fokus stehen jedoch eindeutig die Schüler. Ab 10 Uhr morgens sitzen sie mit Begeisterung an Aufgaben und versuchen durch Gruppenarbeit, die Lösungen zu den vorgegebenen Problemen zu finden. „Durch das Teamwork entstehen wunderschöne Momente“, sagt Felix Mujkanovic. Auch auf Schnelligkeit kommt es an: Im Wettbewerb „Mathematische Hürden“ müssen die Gruppen beispielsweise so viele Aufgaben wie möglich innerhalb einer halben Stunde lösen.

Alle Beteiligten betonen, welchen Spaß sie an der Mathematik haben. Die endgültige Platzierung steht hierbei eher im Hintergrund. Vielmehr gelte auch für sie das olympische Motto „Dabei sein ist alles“. Doch woher kommt die Begeisterung für das Fach Mathematik, ein Fach, mit dem sich sehr viele Schüler sehr schwer tun? „Ich habe immer schon sehr gerne Rätsel gelöst“, erzählt Max Helmer, ebenfalls von der Main-Taunus-Schule. „Hier kommen wir gemeinsam durch logische Schlüsse zum Ergebnis“.

Eichendorffschule gewinnt

Taschenrechner und andere technische Hilfsmittel sind ihnen nicht gestattet, die Schüler müssen allein mit ihren kleinen grauen Zellen zur Lösung finden. Belohnt werden die Bemühungen der jungen Hobby-Mathematiker mit Buchpreisen, mobilen Akkuladegeräten fürs Handy und Lampen. Am Ende des schweißtreibenden Tages freut sich die Eichendorffschule aus Kelkheim über den ersten Preis in den Gruppenwettbewerben. Dahinter belegen die Liebigschule sowie das Heinrich-von-Gagern-Gymnasium aus Frankfurt den zweiten und dritten Platz.

(fou)