Diese SV hat einen guten Namen
vom 26.11.2013
Luis Bramato ist der Schulsprecher – mit dem Team stellt er ein Benefizkonzert für die Philippinen auf die Beine
Beim Tag der offenen Tür stellte sich die neue Mannschaft vor. Und der Chef überrascht mit der Aussage, eigentlich gerne noch ein Jahr bleiben zu wollen.
Wenn die Eichendorff-Schule (EDS) zum Tag der offenen Tür einlädt, lassen sich die Eltern der Schüler nicht lange bitten. Bereits um kurz nach 10 Uhr war die Aula am Samstag gefüllt. „Ich hätte nicht gedacht, dass schon so früh so viel los ist“, zeigte sich Luis Bramato überrascht und erfreut zu gleich. Neben Auftritten des Streichorchesters und der Breakdance Gruppe konnten alle Interessierten auch bei der neuen, insgesamt 14-köpfigen Schülervertretung (SV) um den ebenfalls neuen Schulsprecher Bramato reinschauen.
„Wir wollten einfach mal zeigen, was wir so machen“, erklärt Bramato. In Anbetracht der Tatsache, dass die aktuelle SV erst seit September tätig ist, kann sich das bisherige Engagement sehen lassen. Passend zur nahenden Adventszeit bereitet die EDS-Mannschaft momentan eine multimediale Weihnachts-Aktion vor. In kleinen Filmszenen werden sich der Weihnachtsmann und der Grinch, ein Feind des Festes, begegnen und den Schülern Rätsel aufgeben. Für die Rolle des Nikolaus konnte die SV sogar einen Lehrer gewinnen — wer genau, wird hier allerdings noch nicht verraten.
Grüne Menschenkette
Dafür verrät Bramato ein besonders ehrgeiziges Ziel, dass während der Projektwoche im kommenden Halbjahr erreicht werden soll. „Im Rahmen des Projekts ,EDS goes green’, an der auch andere Schulen im Kreis teilnehmen, wollen wir eine Menschenkette spannen, die vielleicht sogar von Hofheim bis nach Kelkheim reicht“, kündigt der angehende Abiturient an.
Sicher nicht verrückt
Dass er sich zusätzlich zum Abschluss auch noch die Bürde des Schulsprechers aufhalste, verstanden nicht alle Mitschüler. „Einige haben schon gefragt, ob ich verrückt bin“, gesteht er und lächelt dabei, „aber die Aufgabe ist sehr interessant und macht wahnsinnig Spaß“. Das liegt zum einen am guten Team der SV, die mit der richtigen Mischung aus älteren Schülern und neuen Gesichtern dem guten Ruf der Vorgänger um Schulsprecher Fabian Beine gerecht werden will. „Die Schülervertretung hat im Vergleich zu manch anderen Schulen einen sehr guten Namen bei der Schülerschaft“, freut sich Bramato, „jeder weiß im Notfall, dass man sich an uns wenden kann und wir versuchen, so schnell wie möglich zu helfen“.
Doch nicht nur mit der Schülerschaft können Schulsprecher und SV zusammenarbeiten, auch der Austausch mit den Lehrern gestaltet sich reizvoll. „Die Lehrer und Schulleitung begegnen uns auf Augenhöhe und beweisen sogar sehr viel Humor“, erzählt Bramato, der Deutsch und Physik als Leistungskurse gewählt hat. Reingeredet bekommt die SV aber nicht — ihre Projekte dürfen die engagierten Schüler in Eigenverantwortung gestalten. „Dabei versuchen wir auch, die Jüngeren schon gleich in die Pflicht zu nehmen“, erklärt der Schulsprecher. Die Zusammenarbeit klappt dabei fast reibungslos und unkompliziert.
Bester Beweis ist das Benefizkonzert zu Gunsten der Flutopfer auf den Philippinen, das die Gruppe spontan innerhalb eines Tages aus der Taufe hob. Für Dienstag, 3. Dezember, konnte die Schülervertretung die zahlreichen Musiktalente der EDS für das Konzert gewinnen, die Kunst AG gestaltete die Plakate. Es ist Luis Bramato im Gespräch anzumerken, dass sein soziales Engagement nicht aufgesetzt ist — hier identifiziert sich ein Schüler zu 100 Prozent mit seiner Schule.
Die EDS „vermissen“
Dementsprechend überrascht auch sein Kommentar zum Schulabschluss im kommenden Jahr nicht. „Ich werde die EDS definitiv vermissen. Ein weiteres Jahr hätte ich schon noch genossen.“ Lange wird er nicht darüber nachdenken können, denn es wartet in den nächsten zwölf Monaten noch viel Arbeit auf den Schulsprecher und seine Mannschaft.
(Robin Kunze)